5.1. Städtebauliche Struktur
Die Stadt Kappeln kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken. Die Siedlungsentwicklung konzentrierte sich lange Zeit auf der Westseite der Schlei rund um das historische Zentrum. Gleichwohl ist bereits in der Preußischen Landesaufnahme von 1880 klar zu erkennen, dass auch das östliche Schleiufer und damit der westliche Teil des Plangebietes schon damals besiedelt waren. Kennzeichnend waren große, teilweise bis direkt an die Schlei heranreichende Grundstücke bei kleinteiliger Bebauung. Diese Struktur ist zum Teil noch heute ablesbar und prägt den Charakter des Plangebiets in besonderem Maße.
Abb. 4: Plangebiet in der Preußischen Landesaufnahme von 1880
Quelle: Landesportal Schleswig-Holstein 2024, eigene Bearbeitung.
Auch ist in der Karte der Preußischen Landesaufnahme bereits der Verlauf der Ellenberger Straße samt Nebenstraßen zu erkennen. Diese stellen auch heute noch die verkehrliche Erschließung sicher.
Während des Zweiten Weltkriegs veränderte sich Ellenberg erheblich. So wurden u. a. Baracken errichtet, welche nach Kriegsende und der damit einhergehenden Wohnungsnot, umgenutzt wurden.
Ab 1959 wurde der Marinestützpunkt Ellenberg-Olpenitz entwickelt. Zugleich entstand eine neue Wohnsiedlung. Das Gebiet gehörte zunächst zur Gemeinde Kopperby und wurde 1974 nach Kappeln eingemeindet. So grenzt das Plangebiet unmittelbar an das Wohnquartier „Neu-Ellenberg“ mit für die 1960er Jahre typischen II-und III-geschossigen Zeilenbauten an (Bebauungsplan Nr. 1 mit Änderungen für das Gebiet Ellenberg der ehemaligen Gemeinde Kopperby).
Abb. 5: 1. Änderung B-Plan Nr. 1 Ellenberg / Kopperby (Dez. 1965; Auszug Planzeichnung)
Das Plangebiet dagegen wird insbesondere durch freistehende Einfamilienhäuser und Doppelhäuser auf zumeist großen Grundstücken charakterisiert. Im westlichen Teil befinden sich teilweise noch historische reetgedeckte Katen, welche Zeichen des baukulturellen Erbes sind. Erwähnenswert ist die Bebauung rund um die Fischersiedlung, die in den 1950er Jahren entstand und mit ihren Gestaltungsmerkmalen (eingeschossiger Backsteinbau mit Krüppelwalmdach) ein homogenes Erscheinungsbild vermittelt.
Abb. 6: Schwarzplan des Plangebiets (aktuell)
Quelle: ©GeoBasis-DE/LVermGeo SH/CC BY 4.0, eigene Bearbeitung.